AWRM lässt in die Biotonnen blicken: Plastiktüten & Co. müssen draussen bleiben

Ab Montag, 12. Juni finden im Rems-Murr-Kreis wieder verstärkt Kontrollen der braunen Tonnen statt. Wer seine Tonne falsch befüllt, muss damit rechnen, dass diese ungeleert stehen bleibt. ...

Insgesamt zwei Wochen lang, bis einschließlich 23. Juni, werden die zur Leerung bereitgestellten Biotonnen auf Störstoffe kontrolliert. Den Blick in die Tonne übernimmt zusätzlich eingesetztes Personal der beauftragten Entsorgungsunternehmen. Auch sind Sammelfahrzeuge im Einsatz die mit Störstoffdetektoren ausgestattet sind, die Fremdstoffe wie Metall oder auch beschichtete Folien erkennen. Werden in den Tonnen Materialien gefunden, die dort nicht hineingehören bleiben diese ungeleert stehen.

Plastiktüten, "kompostierbare" Beutel & Co. kosten uns alle viel Geld
Leider ist gut gemeint, nicht immer gut gemacht. Nach wie vor nutzen viele Bürgerinnen und Bürger gerne die als kompostierbar deklarierten Folienbeutel um ihren Bioabfall in der braunen Tonne zu entsorgen. Auch andere Produkte, die vom Hersteller als biologisch abbaubar bezeichnet werden, landen oft in der Biotonne. So zum Beispiel Kaffeekapseln, Verpackungen und Ähnliches.

Um als „biologisch abbaubar“ zertifiziert zu werden, müssen die entsprechenden Produkte innerhalb von zwölf Wochen zu mindestens 90 Prozent in Teile von maximal zwei Millimetern zerfallen. Die Verweilzeit der Bioabfälle in der AWRM eigenen Biovergärungsanlage Backnang-Neuschöntal fällt wie bei vielen Anlagen jedoch deutlich kürzer aus. Daher müssen die nicht abgebauten Kunststofffragmente aufwendig aus dem Kompost aussortiert werden, was gerade bei kleinteiligen Partikeln verfahrensbedingt kaum möglich ist.

Zudem werden die kompostierbaren Beutel, die in der Regel mit wertvollem Bioabfall befüllt sind, oft direkt mit den herkömmlichen Plastiktüten aussortiert und landen samt Inhalt in der Müllverbrennungsanlage. Die Entsorgung muss dann teuer bezahlt werden. Allein im vergangenen Jahr wurden etwa 1.500 Tonnen an Fremdstoffen aus dem angelieferten Bioabfall aussortiert. Hinzu kommen etwa 5.000 Tonnen, die bei der Kompostproduktion ausgesiebt wurden.

Aus den genannten Gründen ist die Nutzung der "kompostierbaren Beutel" zur Entsorgung von Bioabfällen in der braunen Tonne im Rems-Murr-Kreis mittlerweile verboten.

Der bessere Weg
Eine gute Wahl zur Entsorgung der Bioabfälle sind Papiertüten. Diese lassen sich problemlos kompostieren. Noch günstiger geht's mit Zeitungspapier, welches zur Entsorgung von Kartoffelschalen sowie sonstigen Obst- und Gemüseresten sehr gut geeignet ist. Zu viel Feuchtigkeit in der Biotonne kann übrigens mit Zwischenschichten aus Eierkartons oder geknülltem Zeitungspapier vermieden werden. Auch kleine Zweige zwischen den Bioabfällen verbessern die Durchlüftung der Tonne.

Sollte die Tonne stark verschmutzt sein, kann diese nach der Leerung mit dem Gartenschlauch ausgespült werden. Wenn das nicht reichen sollte, helfen auch Reinigungsprofis. So gibt es im Rems-Murr-Kreis entsprechende Firmen die eine regelmäßige Tonnenreinigung anbieten. Informationen hierzu findet man auch auf der Internetseite der AWRM.

Was passiert mit den Bioabfällen im Rems-Murr-Kreis?
Sämtliche Bioabfälle, die im Rems-Murr-Kreis gesammelt werden, kommen zur weiteren Verarbeitung in die kreiseigene Biovergärungsanlage nach Backnang-Neuschöntal. Aus etwa 37.500 Tonnen an Bioabfall konnten im Jahr 2022 rund 5.900 Tonnen gütegesicherter Kompost erzeugt werden. Der Kompost der AWRM ist mittlerweile so beliebt, dass es bei der Abgabe teilweise zu Engpässen kommt. Bei der Vergärung der Bioabfälle entsteht Biogas, welches zur Stromerzeugung genutzt wird. Im vergangenen Jahr wurden rund 9.800 MWh Strom erzeugt, wovon etwa 8.400 MWh in das öffentliche Netz eingespeist werden konnten. Knapp 3.000 Haushalte können so mit klimafreundlichem Strom versorgt werden.

Biotonne nicht geleert?
Wurde die Biotonne aufgrund von enthaltenen Störstoffen nicht geleert, gibt es mehrere Möglichkeiten zum weiteren Vorgehen:

  • Option 1: Fremdstoffe aussortieren (Plastik, Glas, Metall, Restmüll) und die Biotonne bei der nächsten Leerung erneut bereitstellen.
  • Option 2: Den kompletten Tonneninhalt in einen gebührenpflichtigen Restmüllsack umfüllen und bei der nächsten Restmüllabholung entsorgen.
  • Option 3: Leerung der falsch befüllten Biotonne bei der Restmüllabholung per gebührenpflichtiger Banderole, die an die Biotonne angebracht wird.

Plastiktüten & Co. müssen leider draussen bleiben.

Wer sich mehr für das Thema interessiert, findet hier ausführliche Informationen.

Die Abfallberatung der AWRM ist unter 07151/501-9535 oder per Mail an info@awrm.de erreichbar.

 

Mehr zum Inhalt Weniger zum Inhalt

Inhaltsverzeichnis

Ihr Kontakt

Öffentlichkeitsarbeit

Weitere Informationen:

Stefanie Baudy
Tel.: 07151 501-950
Fax: 07151 501-9550
E-Mail: info@awrm.de

Zum Thema